FITHUND – Hundeschule & Hundetrainer Dortmund

Warum Beziehung das beste Training ist.

Bindung statt Bestechung

Was bedeutet gutes Hundetraining eigentlich?

Viele Hundehalter:innen kommen ins Training mit einem Ziel: Der Hund soll funktionieren. Rückruf, Sitz, Platz – am besten sofort und zuverlässig. Und klar, ein Leckerli hier, ein Lob da – das wird schon irgendwie laufen, oder?

Doch je länger ich mit Mensch-Hund-Teams zusammenarbeite, desto klarer wird: Funktioniert ist nicht gleich versteht. Und Gehorsam ist nicht gleich verbunden.
Ich bin ganz ehrlich – genau so habe ich früher auch mit meinem eigenen Hund Floyd trainiert. Und es hat eine Weile gebraucht, bis ich verstanden habe: Es geht auch besser – und einfacher.

Versteht mich bitte nicht falsch: Die Belohnung mit Leckerlis ist völlig in Ordnung. Ich sage immer: Wir alle arbeiten auch nicht umsonst – und beim Hund ist die Bezahlung eben ein Leckerli, soziale Belohnung wie Streicheln, gemeinsames Spiel oder der Freilauf. Natürlich gibt es noch viele weitere, aber das sind wohl die bekanntesten.

Ein Hund, der seinem Menschen vertraut, braucht keine ständige Bestechung. Er folgt, weil er will – nicht nur, weil es etwas dafür gibt.
Deshalb ist mein Motto: Bindung statt Bestechung.
Denn echte Beziehung ist mehr wert als jedes Trainingsleckerli.

Doch nicht jedes Leckerli ist eine Bestechung – und genau dieses Thema möchte ich im heutigen Blogbeitrag aufschlüsseln.

Warum Beziehung vor Belohnung kommt

Ein Hund, der sich an seinem Menschen orientiert, braucht keine ständigen äußeren Reize, um „funktionieren“ zu können – er will von sich aus kooperieren. Und das passiert nicht, weil wir besonders viele Leckerlis dabeihaben, sondern weil eine echte Bindung entstanden ist.

Bindung bedeutet für mich nicht, dass der Hund ständig an einem klebt oder „besonders lieb“ ist – sondern dass Vertrauen da ist. Vertrauen darauf, dass man gemeinsam Situationen meistert. Vertrauen darauf, dass der Mensch klar und fair kommuniziert. Vertrauen darauf, dass man gesehen wird – auch mit Unsicherheiten, Ängsten oder Überforderung.

Ein Beispiel von mir und Floyd: Floyd ist ein Husky-Mischling. Als er Teil meiner Familie wurde, sagten viele zu mir: „Oh, ein Husky – den kannst du nicht frei laufen lassen, der ist sofort weg.“ Auch bei meiner Google-Recherche bestätigten viele diese Meinung.
Aber durch gute Bindungsarbeit und viele gemeisterte Herausforderungen vertraut mir Floyd – und ich ihm.

Wenn wir zum Beispiel spazieren gehen, haben wir klare Regeln: wie weit Floyd sich entfernen darf, dass er bei Sichtkontakt mit einem anderen Hund zu mir zurückkommt oder an Kreuzungen anhält und schaut, in welche Richtung wir weitergehen.
Das alles macht er nicht, um möglichst viele Leckerlis abzugreifen, sondern weil er mir vertraut – und weil das für uns ein fairer Kompromiss für sicheres Freilaufen ist.

Ich erlebe es immer wieder in meinen Trainings: Wenn die Beziehung stimmt, wird vieles einfacher.
Dann ist der Rückruf nicht nur ein Kommando, sondern eine Einladung.
Dann bleibt der Hund nicht an der Seite, weil er „muss“, sondern weil er will.

Ein Leckerli kann motivieren – ja. Aber Bindung motiviert nachhaltig.
Sie wirkt nicht nur in ruhigen Momenten, sondern auch dann, wenn’s ernst wird: im Freilauf, bei Hundebegegnungen, unter Ablenkung.

Deshalb ist für mich der erste Schritt im Training nicht: Was bringt den Hund dazu, sich zu benehmen?
Sondern: Wie schaffe ich es, dass mein Hund bei mir bleiben möchte?

Natürlich nutze auch ich Futter gezielt – zum Beispiel beim Kommando „Hier“.
Denn das kann im Ernstfall über Sicherheit oder Gefahr entscheiden. Es gibt keine 100%ige Abrufbarkeit – deshalb verstärke und sichere ich dieses Kommando besonders intensiv ab.

Mit diesem Beispiel möchte ich zeigen:
Man muss immer individuell hinschauen – und das Training auf den jeweiligen Hund abstimmen.

Was ist eigentlich Bestechung – und wo liegt die Grenze zur Belohnung?

Oft höre ich in Trainings oder Gesprächen Sätze wie:
„Der macht das nur wegen des Leckerlis!“
Oder: „Ohne Futter macht der gar nichts.“
Und ja – dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Bestechung bedeutet, dass ich dem Hund vorher etwas zeige oder verspreche, damit er überhaupt etwas macht. Typisch wäre: Ich halte das Leckerli schon in der Hand und locke ihn damit ins „Sitz“ oder „Platz“.
Das Problem dabei: Der Hund lernt, dass er nur arbeitet, wenn er vorher weiß, dass es sich lohnt. Er entscheidet also: Lohnt sich das gerade für mich? – statt Ich arbeite mit meinem Menschen zusammen, weil ich es verstanden habe.

Belohnung hingegen kommt nach dem Verhalten.
Der Hund zeigt etwas – zum Beispiel, dass er auf den Rückruf reagiert oder ansprechbar bleibt – und dafür bekommt er eine Belohnung. So entsteht echte Verknüpfung: Verhalten → Konsequenz.
Der Hund lernt, dass sich Kooperation lohnt – auch ohne vorherigen Anreiz.

Der Unterschied ist also nicht das Leckerli an sich – sondern wann und wie es eingesetzt wird.

Gutes Training zielt nicht darauf ab, den Hund zu bestechen, sondern ihn zu motivieren und zu bestärken.
Und ja: Futter kann ein wertvoller Verstärker sein – wenn es gezielt, sinnvoll und im richtigen Moment eingesetzt wird.

Bindung sichtbar machen – woran merke ich, dass mein Hund wirklich bei mir ist?

Bindung klingt oft abstrakt – wie ein Gefühl, das man schwer greifen kann. Doch im Alltag zeigt sie sich ganz konkret. Es gibt viele kleine Zeichen, an denen du erkennst, dass dein Hund sich an dir orientiert – auch ohne dass du ständig Kommandos gibst oder Leckerlis zückst.

Ein Hund mit echter Bindung…

– schaut von sich aus zu dir, wenn er unsicher ist oder Orientierung sucht.

– wartet auf dich, wenn ihr euch entfernt habt – ganz ohne Rufen.

– fragt nach, bevor er zu einer Ablenkung startet, z. B. zu einem anderen Hund oder Wildgeruch.

– bleibt ansprechbar, auch wenn es um ihn herum spannend oder schwierig wird.

– zeigt Vertrauen, wenn du ihn durch neue oder ungewohnte Situationen führst.

Diese Dinge kann man nicht einfach trainieren wie ein „Sitz“ – sie wachsen mit der Zeit.
Durch gemeinsame Erlebnisse, klare Kommunikation und ehrliches Interesse am Gegenüber.
Bindung ist nichts, das sich über Nacht entwickelt – aber sie entsteht ganz automatisch, wenn man auf Augenhöhe zusammenlebt.

Und ja, es gibt Tage, da klappt das besser, und andere, da fühlt es sich chaotisch an. Das ist normal.
Aber wenn dein Hund nicht nur hört, sondern hinhört, nicht nur folgt, sondern mitgeht, dann weißt du:
Ihr seid auf einem guten Weg.

Training beginnt mit Beziehung – nicht mit Technik

In meiner Hundeschule in Dortmund erlebe ich immer wieder, wie wichtig die Beziehung zwischen Mensch und Hund für den Erfolg im Training ist. Ob im Einzeltraining oder Gruppentraining auf dem Hundeplatz oder mobil– die Basis bleibt dieselbe: eine vertrauensvolle Bindung, die den Hund motiviert, aus freien Stücken zu kooperieren.

Wer in der Region Dortmund oder Umgebung mit seinem Vierbeiner arbeitet, sollte sich Zeit nehmen, diese Beziehung aufzubauen, statt nur auf schnelle Kommandos und Leckerli zu setzen. Denn ein Hund, der sich sicher fühlt und seinen Menschen versteht, wird im Alltag leichter zurechtkommen und Herausforderungen souveräner meistern.

Bindung statt Bestechung – das ist mein Motto, mit dem ich in der Hundeschule Dortmund neue Wege im Training gehe. Es geht nicht darum, dass dein Hund „funktioniert“, sondern dass ihr als Team zusammenwachst und gemeinsam lernt.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du die Bindung zu deinem Hund stärken kannst, freue ich mich auf deine Nachricht oder deinen Anruf. Lass uns gemeinsam den Weg zu einem entspannten Miteinander starten!

Möchtest du mehr über individuelles Hundetraining in Dortmund erfahren?
Ruf einfach an oder schreibe mir per WhatsApp unter 0231 8042958. Gemeinsam finden wir den besten Weg, eure Bindung zu stärken und das Training auf eure Bedürfnisse abzustimmen. Ich freue mich auf dich und deinen Hund!